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Mein Baby schnarcht im Schlaf – ist das normal?

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Schlafberaterin, Kinderschlafexpertin und vierfache Mutter

Über mich

Wenn dein Kind beim Schlafen schnarcht, klingt das im ersten Moment vielleicht ganz süß und friedlich. Doch nach einiger Zeit fragst du dich vielleicht, ob das Schnarchen normal ist?

 

Alle anderen Babys schlafen die Nacht durch, doch meines nicht... weil es schnarcht

Wie machen andere das nur? Während du müde und erschöpft bist, weil dein Baby im Schlaf schnarcht und kleine Geräusche von sich gibt, scheint es, als würden alle anderen Baby in deinem Umfeld immer gut schlafen. Die anderen Mamas, die du kennengelernt hast, sind immer topfit, wie es scheint, meistern ihren Alltag mit Kind perfekt und haben sogar noch die überschüssige Energie, um z.B. Yoga zu machen. Und die Kleinen? Die sind immer gut gelaunt. Du hingegen kannst von Yoga nur träumen, denn dir fehlt vor allem die Zeit und Kraft.

Wichtiges Wissen zu diesem Thema: Babyschnarchen ist ein natürlicher Teil des Wachstumsprozesses bei Säuglingen und fast jedes Kind durchläuft diese Phase. Die gute Nachricht ist also – du bist nicht allein.

 

Babys schnarchen – aber warum?

Obwohl es ganz natürlich ist, dass dein Baby schnarcht, machst du dir als Mama oder Papa ab einem gewissen Punkt natürlich auch mal Sorgen bzw. wünscht dir eine Erklärung. Diese Sorgen sind in den meisten Fällen allerdings ganz unbegründet.

Das Schnarchen kommt nämlich daher, dass die Atemwege deines Babys noch sehr eng und weich sind. Die Vibrationen des weichen Gewebes beim Ein- und Ausatmen erzeugen so also das Schnarchen. Darüber hinaus können entweder Trockenheit oder Schleim dazu beitragen. Da die Schleimhautfalte im Rachen noch nicht vollständig ausgebildet ist, kann zudem öfters ein leichtes Röcheln entstehen.

Ist dein Baby erkältet oder hat eine verstopfte Nase kann dies zudem der Auslöser für das Schnarchen und Röcheln sein bzw. dies nochmals verstärken. Beide Phänomene können ganz plötzlich und unerwartet auftauchen und dich dadurch aus dem Schlaf wecken.

 

Mein Baby röchelt: Was ist Karcheln?

Es kann auch vorkommen, dass ein gesundes Baby röchelt. Dann „karchelt“ es. Das Baby bekommt schwerer Luft und röchelt – dann gibt es ein paar Sekunden keinen Ton von sich – dann karchelt es wieder. Dieses Phänomen entsteht, wenn Schleim den Kehlkopf bedeckt. Da Babys sich noch nicht räuspern können, um den Schleim loszuwerden, kommt es zu den auffälligen Atemgeräuschen.

Ein schnarchendes Baby ist in den meisten Fällen erstmal kein Grund zur Sorge – denn das Baby röchelt im Normalfall nur vorübergehend. Mit zunehmendem Alter verringert sich das Schnarchen schließlich und verschwindet meist ganz.

 

Die Risiken von zu wenig Schlaf bei Babys

Du kennst es ganz sicher – die Schlafdauer deines Babys ändert sich täglich. Die eine Nacht schläft dein Baby komplett durch und die andere sitzt es mehrmals pro Nacht hellwach im Bett. Im Schnitt schlafen Neugeborene 16 bis 18 Stunden pro Tag. Hingegen schlafen Babys von 6 Monaten nur noch bis zu 14 Stunden pro Tag. Diese Zahlen variieren natürlich, aber generell kann man sagen, dass ganz kleine Kinder im Durchschnitt noch wesentlich mehr Schlaf benötigen als wir Erwachsenen. 

Da dein Baby jeden Tag etwas Neues lernt und sein Gehirn ganz viele Neues verarbeiten muss, braucht es viel und erholsamen Schlaf. Hat dein Baby aber Probleme mit der Atmung oder sollte es schnarchen, kann das möglicherweise negative Konsequenzen für das Schlafverhalten und dadurch auf die körperliche und seelische Verfassung haben. Die Folgen sind Unruhe, Quengeleien und manchmal sogar Appetitlosigkeit. Alles in Allem kann es eventuell zur Folge haben, dass dein Baby sich geistig nicht so entwickelt, wie man sich es erhofft, und dadurch kleinere Fortschritte macht als andere Kinder.

 

Mein Baby schnarcht – was kann ich tun?

Sind der Grund für das Schnarchen deines Babys blockierte Atemwege, gibt es einige Dinge, die du tun kannst, um euch allen eine erholsame Nacht zu bescheren:

- Ein Nasensauger ist sehr geeignet, um das Sekret aus der Nase der Kleinen zu entfernen. Nasensauger können sowohl manuell als auch automatisch betätigt werden. Lass dich hier am besten fachlich beraten.

Durch Heizungsluft ist die Luft im Schlafzimmer oftmals sehr trocken. Dies kann das Schnarchen verstärken. Die Luftfeuchtigkeit im Raum kann durch das Aufhängen von feuchten Tüchern in Bettnähe und das Schlafen bei offenem Fenster erhöht werden. Achte bei offenen Fenstern jedoch auf die Raumtemperatur.

Bei Schnarchen und unruhigem Schlaf ist es umso wichtiger dem Baby ein positives Gefühl beim Schlafen gehen zu vermitteln. Ruhe und Rituale können hier helfen. Dies können verschiedene positive Assoziationen sein wie z.B. eine Kuscheleinheit oder Ähnliches. Entscheidend ist es dem Baby die Sicherheit zu geben, dass ständig jemand da ist und es behütet ist.      

Achte zudem darauf, dass nichts die Atmung deines Babys behindert oder es überwärmen kann: Kein Kopfkissen, kein "Nestchen" und keine Bettumrandung und keine Decke oder sonstigen losen Dinge gehören ins Babybett.

 

Bekommt mein Baby genug Luft? Atemprobleme erkennen

Wenn das Baby schnarcht, stellen sich Eltern oft die Frage, ob ihr Kleines auch wirklich genug Luft bekommt. Allgemein gilt: Nimm Auffälligkeiten ernst und hör auf dein Bauchgefühl.

Wenn du also das Gefühl hast, dass mit deinem Baby etwas nicht stimmt, gehe lieber immer zum Arzt.

Unbedingt zum Kinderarzt solltest du außerdem gehen, wenn dein Kind eines der folgenden Symptome zeigt:

  • Dein Baby atmet zu schnell
  • Nasenflügel sind aufgebläht und die Brustmuskeln sind sichtbar angespannt
  • Bläuliche Färbung an Fingern und Gesicht
  • Pfeifen beim Ein- und Ausatmen: Kann ein Zeichen für Bronchitis sein
  • Babys mit Atemnot schreien nicht, da ihnen Kraft und Luft fehlen

 

Wann ist das Schnarchen gefährlich?

Bei den aller meisten Kindern ist das Schnarchen ein vorübergehendes Phänomen und es nimmt mit zunehmendem Alter ab. Du solltest dennoch das Schnarchen unter Beobachtung halten, weil wenn das Schnarchen und Röcheln anhält ist es sehr ratsam einen Arzt zu konsultieren. Im Ernstfall könnte das Verhalten deines Babys Auswirkungen auf die Entwicklung und Gesundheit haben.   

  • Es ist sehr ratsam einen Kinderarzt aufzusuchen sollte dein Kind lauter und unregelmäßiger schnarcht oder folgende Symptome aufweisen:
  • Wachstumsstörungen und Untergewicht
  • Nächtliches starkes Schwitzen
  • Atemaussetzer, die mehrere Sekunden anhalten
  • Kopfschmerzen
  • Tagesmüdigkeit und Unkonzentriertheit
  • Angst vor dem zu Bett gehen

 

Rachenmandel - auch als Polypen bekannt

Mandeln sind für die Gesundheit sehr entscheidend, da diese Krankheitserreger erkennen und abwehren. Die oberen Atemwege können aber durch geschwollene Rachenmandeln - im Volksmund auch Polypen genannt - blockiert werden. Die Mandeln können sich entzünden und schwellen im Zuge dessen an. Dadurch kann dein Baby anfangen zu schnarchen.

Dies kannst du auch an folgenden Symptomen erkennen:

  • Eine überwiegende Mundatmung
  • Infekte des Bronchialsystems
  • Häufige Entzündungen der Nasenschleimhaut oder der Nasennebenhöhlen 

Das Schnarchen lässt sich dann nur durch Abschaben oder Entfernen der Polypen beheben. Aber keine Angst, solch ein Eingriff ist völlig unbedenklich und unkompliziert.

In der Regel solltest du schließlich erst einmal die Ruhe bewahren und für eine Tage solche neuen Verhaltensmuster bei deinem Baby beobachten. Wann immer du ein schlechtes Gefühl trotz allem nicht loslassen kannst, oder Grund zur Sorge besteht, raten wir dir, immer einen Arzt aufzusuchen.

Über die Autorin

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Schlafberaterin, Kinderschlafexpertin und vierfache Mutter

Mia Bernscherer Bjørnfort ist ein anerkannter ganzheitlicher Schlafcoach und ausgebildete ehrenamtliche Stillberaterin mit fast 10 Jahren Erfahrung im Bereich des Kinderschlafs. Mia hat sich auf verschiedene Bereiche des Baby-, Kinder- und Familienschlafs spezialisiert und vermittelt Wissen über Schlaferwartungen, Schlafbiologie und die Entwicklung von Kindern. Sie hilft Eltern, fundierte Entscheidungen über den Schlaf ihrer Familie zu treffen, um ihr Verständnis für ihre eigenen Bedürfnisse und die ihres Kindes zu stärken. Darüber hinaus ist Mia eine aktive Sprecherin und Vorsitzende der dänischen Stiftung Sovende Børn, wo sie ihre Erfahrungen und ihr Fachwissen in Artikeln und Leitfäden in den sozialen Medien weitergibt.

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