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Wann Kinder Selbstregulation lernen

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Schlafberaterin, Kinderschlafexpertin und vierfache Mutter

Über mich

Wer kennt es nicht? Eltern eines Neugeborenen, Babys oder Kleinkindes erleben immer wieder Wutausbrüche und Schreiphasen ihres Kleinen. Diese Phasen rühren oft daher, dass das Kind aufgewühlt ist, aber nicht mehr alleine aus diesem emotionalen Zustand herausfindet. In solchen Situationen stehen Eltern vor der Entscheidung: Warte ich, bis sich das Kind von selbst beruhigt, oder versuche ich es direkt zu besänftigen? Gibt es hier ein richtig oder falsch? 

Was bedeutet Selbstregulation bei Babys?

Unter Selbstregulation versteht man die Fähigkeit, sich bei Aufregung oder Stress von alleine, ohne äußere Hilfe, wieder beruhigen zu können. Vor allem für ein Baby kann das herausfordernd sein, muss es sich doch erst an all’ die neuen Reize gewöhnen. Außerdem hat es meistens noch nicht gelernt, wie es mit Problemen umgehen soll, und kann sich auch nur schwierig ausdrücken. 

Viele Babys beruhigen sich jedoch durch Saugen. Der natürliche Saugreflex kommt Babys hier zugute: Einerseits dient er der Nahrungsaufnahme, andererseits dient er der Beruhigung. Das ist zum Beispiel auch der Grund, wieso Babys gerne an ihrem Daumen oder am Schnuller saugen. 

Funktioniert Selbstregulation bei Babys?

Ja und nein. Erstmal hängt die Fähigkeit sich selbst zu beruhigen vom Baby ab. Nichtsdestotrotz können Eltern das Erlernen dieser Fähigkeit positiv unterstützen. Besonders wichtig ist hier Vertrauen aufzubauen und dem Baby die Sicherheit zu geben, dass man für es da ist, wenn es jemanden braucht, und dass seine Bedürfnisse ernst genommen werden. Das kann zum Beispiel durch schnelles Reagieren auf Schreien passieren, feste Rituale (z.B. beim Einschlafen), oder allgemeines Schaffen einer ruhigen Atmosphäre, besonders vor dem Einschlafen. Ein Fehler kann hier zum Beispiel zu viel Spielen direkt vor dem zu Bett gehen sein. Das Baby ist dann nämlich meistens eher aufgekratzt und voller Adrenalin als müde. 

Jedoch wichtig: Quengelt das Baby nur, sollte man ihm erstmal Zeit geben, sich selbst zu beruhigen. Ansonsten vermittelt man ihm, dass es bereits durch Quengeln alles erreicht, was es möchte. 

Worauf sollte man sonst noch achten?

Für die meisten Eltern schwierig, dennoch wichtig: Loslassen. Wenn euer Kleines heranwächst, wird es immer weniger Körperkontakt benötigen. Mit der Zeit braucht das Baby keine 24h-Betreuung mehr, sondern kann mit kleineren Problemchen bereits alleine zurecht kommen. Loslassen hilft außerdem, Selbstregulation zu üben - auch kurze Trennungen von den Eltern, z.B. wenn die Großeltern auf das Baby aufpassen, können helfen. 

Babys haben auch von sich aus bereits einige Beruhigungsstrategien, die sich auch zu einem gewissen Grad kommunizieren. Werden sie zum Beispiel müde, drehen sie den Kopf zur Seite, starren ins Leere, oder führen die Hände zum Mund und saugen. 

Das Baby hört einfach nicht auf zu schreien. Was tun?

Wenn sich da Baby weder selbst beruhigen kann, noch die Eltern es durch einfache Tricks wie auf den Arm nehmen besänftigen können, sollte man, vor allem wenn es häufiger vorkommt, die Option in Betracht ziehen, dass das Baby ein Schreibaby ist. Das kann mehrere Ursachen wie Dreimonatskoliken, Unverträglichkeiten, oder auch Regulationsstörungen haben. 

Wie immer gilt: So gut wie möglich Ruhe bewahren. Auch Schreiphasen sind nur Phasen, dass heißt sie gehen vorüber. 

Über die Autorin

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Schlafberaterin, Kinderschlafexpertin und vierfache Mutter

Mia Bernscherer Bjørnfort ist ein anerkannter ganzheitlicher Schlafcoach und ausgebildete ehrenamtliche Stillberaterin mit fast 10 Jahren Erfahrung im Bereich des Kinderschlafs. Mia hat sich auf verschiedene Bereiche des Baby-, Kinder- und Familienschlafs spezialisiert und vermittelt Wissen über Schlaferwartungen, Schlafbiologie und die Entwicklung von Kindern. Sie hilft Eltern, fundierte Entscheidungen über den Schlaf ihrer Familie zu treffen, um ihr Verständnis für ihre eigenen Bedürfnisse und die ihres Kindes zu stärken. Darüber hinaus ist Mia eine aktive Sprecherin und Vorsitzende der dänischen Stiftung Sovende Børn, wo sie ihre Erfahrungen und ihr Fachwissen in Artikeln und Leitfäden in den sozialen Medien weitergibt.

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