Der zweite Geburtstag nähert sich und du hast das Gefühl, euer Leben läuft wieder in geregelten Bahnen: dein kleiner Schatz schläft regelmäßig und braucht weniger Mittagsschlaf. Vielleicht kannst du auch ein bisschen mehr Zeit für dich genießen, wenn dein Kind abends eingeschlafen ist.
Aber plötzlich wird alles wieder durcheinandergewirbelt, wenn die 24 Monats-Schlafregression vor der Tür steht! Dein Kind wacht nachts wieder häufiger auf, boykottiert den Mittagsschlaf oder zögert das abendliche Schlafengehen hinaus.
Woran es liegt, wie sich der Schlafrückgang bemerkbar macht und was du tun kannst, um deinem Goldschatz durch diese Phase zu helfen, erfährst du in diesem Artikel.
Was macht die 24 Monats-Schlafregression aus?
Wie die vorherigen Schlafregressionen auch, beispielsweise die 4 Monats-Schlafregression oder die 12 Monats-Schlafregression, wird dieser Schlafrückgang durch Entwicklungssprünge ausgelöst. Wenn sich ein kleines Geschwisterchen ankündigt, kann sich dies auch auf das Schlafmuster auswirken.
Mit 2 Jahren möchte dein Kleinkind unabhängiger zu sein, Sachen selbst machen und dabei trotzdem viel mit dir zusammen sein. Gleichzeitig hat sich der Wortschatz erheblich erweitert, so dass es wortreich und nachdrücklich seine Forderungen geltend machen kann.
Möglicherweise wacht es nachts mehrmals auf oder erklärt die Nacht sehr früh morgens als beendet. Vielleicht verweigert es auch den Mittagsschlaf und ist abends völlig übermüdet. Dann kann sich die abendliche Schlafbegleitung zu einem zweistündigen Marathon entwickeln.
Was lernt dein Kind mit 24 Monaten?
Kurzum: Der Entwicklungsschub um die 2 Jahre macht Schlafprobleme! Konkret bewegt sich dein Kind jetzt nicht mehr nur gehend und laufend fort; es lernt jetzt neue motorische Fähigkeiten wie Klettern und Hüpfen, und das Werfen und Treten von Bällen macht ihm riesigen Spaß.
Im kognitiven Bereich werden jetzt Spiele, die Konzentration erfordern, hochinteressant. Dein Kind baut vielleicht liebend gerne Türme, steckt Bauklötze aufeinander oder puzzelt gerne. Auch das Nachahmen von Alltagsabläufen und -situationen steht jetzt hoch im Kurs!
Körper und Gehirn laufen somit auf Hochtouren. Dein Kind ist neugierig auf sein Umfeld, will neue Zusammenhänge verstehen und seine Welt entdecken. All die Energie beeinflusst während der 24 Monats-Schlafregression den Schlaf.
Was können müde Eltern tun?
Mein 2-jähriges Kind will nachts nicht schlafen! Mein 2-jähriges Kind wacht nachts ständig auf und weint! Diese Beschwerden sind oft aus den Mündern von Eltern von etwa 24 Monate alten Kindern zu hören.
Diese geänderten Schlafmuster sind sichere Anzeichen für die 24 Monats-Schlafregression, die den Familienrhythmus ganz schön aufmischen und die Eltern ratlos machen können.
Was können müde Eltern also in dieser Situation tun? Wir haben hier einige praktische Tipps zusammengestellt, mit denen die Schlafroutine wieder schneller ins Lot kommt und du als Elternteil mehr Ruhe Schlaf bekommst, um neue Energie zu tanken.
1. Den Mittagsschlaf beibehalten
Einige Eltern bieten ihrem kleinen Schatz während der 24 Monats-Schlafregression fatalerweise keinen Mittagsschlaf mehr an, weil das Kind tagsüber nicht mehr schlafen kann. Es braucht aber immer noch den Schlaf und vor allem die Ruhezeit, auch wenn diese jetzt weniger ruhig als gewohnt ausfallen kann.
Lass dich aber nicht beirren, auch wenn dein Schatz die benötigte Ruhepause mitten am Tag spielend oder nörgelnd verbringt. Deinem Kind wird die Pause gut tun, es kann Erlerntes verarbeiten und nach 2-3 Wochen ist alles wahrscheinlich wieder beim Alten und dein Kind schläft zuverlässig mittags ein.
2. Die Schlafenszeiten einhalten
Die meisten 24 Monate alten Kinder sollten zwischen 19.00 Uhr und 19.30 Uhr ins Bett gebracht werden. Falls sie tagsüber nicht viel schlafen, bietet sich sogar ein früherer Zeitpunkt für das Zubettgehen an, damit sie nicht übermüdet sind.
Manche Eltern denken, dass eine spätere Schlafenszeit ein späteres Aufwachen mit sich zieht. Das ist aber nicht der Fall! Im Gegenteil sind regelmäßige Zeitpunkte für den Tages- und Abendschlaf eine gute Hilfe, um deinem Kind feste Rahmen zu bieten, die ihm in dieser stürmischen Phase Sicherheit bieten.
Falls das Einschlafen mittags oder abends mehr als eine halbe Stunde dauert, lohnt es sich, das Aktivitätsniveau tagsüber anzupassen.
3. Klare Schlafregeln
In diesem Alter lieben die Kleinkinder es, Grenzen auszureizen; es kann sich zu einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen entwickeln. Nicht, weil sie keine Grenzen mögen, sondern weil sie ihnen Rückhalt und Sicherheit geben und sie deshalb testen, ob sie existieren.
Sprich dich deshalb mit deinem Partner ab und stellt gemeinsam verbindliche Regeln in puncto Zubettgehzeit und Schlafenszeit auf. Sei deinem Kind gegenüber deutlich und halte deine Regeln ein.
Gerade während der 24 Monats-Schlafregression solltest du keine Gewohnheiten zulassen, die du nicht dauerhaft beibehalten willst. Inkonsistenz, das Ausloten von Grenzen und ein Kontrollbedürfnis können zu langfristigen Machtkämpfen führen. Das Bestehen auf Grenzen zahlt sich also aus!
Schlafregression mit 24 Monaten – wie lange dauert sie?
Wie alle anderen Schlafregressionen geht auch die 24 Monats-Schlafregression nach 2-6 Wochen vorüber. Halte während dieser Zeit an deinen bestehenden Regeln, Grenzen und Rhythmen fest. So machst du es deinem Kind leicht, nach dieser Phase zum normalen Schlafrhythmus zurückzukehren.
Somit ist auch ein ausgedehnter 3-stündiger Mittagsschlaf keine Hilfe, da dein Kind abends viel zu ausgeruht ist, um einzuschlafen. Wie viel Schlaf mit 2 Jahren nötig ist, wissen Eltern manchmal nicht genau. 24 Monate alte Kinder benötigen jedoch um die 13 Stunden pro Tag, davon etwa 1 ½ Stunden tagsüber.
Denke positiv!
Auch, wenn es während dieser für dich anstrengenden Phase schwer sein kann: sieh das Gute an dieser Zeit und mache dir klar, dass es eben nur eine Phase ist. Sie tritt auf, weil dein Nachwuchs einen Fortschritt in der Entwicklung macht, was ja etwas sehr Positives ist.
Dieser Schritt hat nur die Nebenwirkungen, dass das Leben und der Schlafrhythmus deines Kindes aus den Fugen geraten ist. Wenn ihr vor dem Schlafrückgang schon gute Schlafgewohnheiten erarbeitet habt, kommen die besseren Zeiten ganz von selbst!